„Wie könnt ihr es wagen?!“
Diesen Satz sagte Greta Thunberg zum Thema Umweltschutz auf dem UN-Klimagipfel in New York im September zu den versammelten Politikern der Welt und hat ihnen nicht nur Versagen vorgeworfen, sondern auch, dass sie ihr die Jugend rauben.
Wer die Rede noch nicht kennt, findet sie hier:
Mich hat die Rede von Greta, wieder einmal, sehr berührt. Ihre ganz besondere Weise, ihr Leben der Zukunft unseres Planeten zu widmen, hat meine Hochachtung. Ich bin Greta sehr dankbar für das, was sie im August 2018 initiiert hat und was mittlerweile zu einer großen weltweiten Bewegung gewachsen ist. Natürlich muss nicht jeder Gretas Positionen oder meinen Enthusiasmus für ihr Wirken teilen. Genauso wenig kann man von jedem erwarten, dass er an den Klimastreiks teilnimmt. Dafür sollte niemand verurteilt werden. Genauso wenig aber sollte Greta verurteilt oder angegriffen werden. Stattdessen darf man Respekt für sie als Person und ihren Einsatz erwarten, besonders weil sie auf friedliche Art etwas fordert, das selbstverständlich den Kindern dieser Welt zustehen sollte: eine lebenswerte Zukunft.
Gretas Umweltschutz: Lobeshymnen & Kritik
Wenn man dieser Tage die Medien anschaut, melden sich aber viele mit harscher Kritik an Greta zu Wort. Ja, von Trump und Konsorten erwarte ich nichts anderes. Und dass auf Facebook und Co. Leute „das kranke Mädchen“ auffordern, besser wieder in die Schule zu gehen, wundert auch nicht. Nicht mal, wenn diese Menschen selbst nicht in der Lage sind, diese drei einfachen Sätze orthografisch korrekt herauszubringen. Fremdschämen musste ich mich aber, als ich die Reaktionen von einigen deutschen Politikern, sogar Regierungsmitgliedern, gelesen habe. Und das, nachdem das deutsche Klimakabinett am 20. September einen Maßnahmenplan für den Umweltschutz vorgelegt hat, der sämtlichen Mut vermissen lässt und einhellig von Naturschützern und Wissenschaftlern als unzureichend deklariert wurde.
Umweltschutz extrem: Greta erregt die Gemüter
Ein weiterer Kritikpunkt an Greta ist, dass ihr Tun gesteuert sei und sie vermutlich viel Geld dafür bekäme. Ich will das nicht kommentieren, da es mir völlig egal ist. Soll sie doch. Auf dieser Welt scheffeln Leute mit menschenverachtenden und ausbeuterischen Methoden Milliarden. Warum sollte also ein 16-jähriges Mädchen nicht etwas davon haben, wenn sie sich für die weltweit wichtigste Sache unserer Epoche einsetzt? Persönlich glaube ich aber, dass diese Gerüchte keinerlei Grundlage haben und die Verbreiter lediglich fürchten, ihre eigenen Pfründe schwinden zu sehen oder gar aus ihrer Bequemlichkeit aufgeschreckt zu werden. In einem Interview mit dem Sozialpsychologen Ulrich Wagner erfährst du mehr über die Gründe, warum Menschen Greta ablehnen oder gar hassen (https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/internationale-politik/id_86267362/greta-thunberg-warum-ist-die-klimaaktivistin-fuer-manche-so-ein-hassobjekt-.html).
Leben in einer Welt der inflationären Werte
Jedenfalls erinnerten mich die vielen unverschämten und zum Teil hasserfüllten Stimmen daran, dass unserer Gesellschaft in vielen Bereichen der Sinn für Werte abhandengekommen ist. Mir sind Werte sehr wichtig und ich versuche, mein Umfeld durch Teilen und Vorleben damit „anzustecken“. Auch in meinem Buch haben Werte in Zusammenhang mit Nachhaltigkeit und Umweltschutz einen wichtigen Stellenwert. Einige davon teile ich im Folgenden mit dir als Auszug aus dem Buch.
„Denn überhaupt um fremden Wert willig und frei anzuerkennen und gelten zu lassen, muss man eigenen haben.“
Arthur Schopenhauer
Was hat aber Schopenhauers Zitat mit der Umwelt zu tun? Auch wenn es ihm um das menschliche Miteinander ging, so kann mit dem fremden Wert auch Wert der Natur für uns gesehen werden. Dieser ist immaterieller, aber auch materieller Art. Selbstlos gibt sie allen, die auf dem Planeten leben. Nur ein Geschöpf, der Mensch, beutet alle anderen Mitglieder der Natur aus, wenn er selbst einen Vorteil daraus ziehen kann.
Umweltschutz als Konsequenz von Dankbarkeit
In den letzten Jahren wurde mir immer bewusster, was die Natur für uns tut und was wir wohl ohne sie wären. Man kann dankbar dafür sein, dass uns der Wald die Luft reinigt, im Sommer einen kühlen Platz oder auch einen mystischen Ort zum Entspannen oder zum Meditieren bietet. Wer es lieber weniger spirituell mag, kann auch einen pragmatischeren und greifbareren Ansatz wählen. Der größte Teil unseres Essens kommt aus der Natur. Dabei gibt es oft kleine Helfer, die dafür sorgen, dass wir etwas ernten können. Da sind die fleißigen Bienen ein gutes Beispiel. Es gibt unendlich viele Gründe für Dankbarkeit gegenüber der Natur.
Demut
“Demut ist eigentlich nichts anderes als eine Vergleichung seines Wertes mit der moralischen Vollkommenheit.”
Immanuel Kant
Ähnlich wie bei der Dankbarkeit denke ich, dass es für das Empfinden von Demut gegenüber der Natur viele Ansätze gibt. Die Aussage von Kant kann man dafür genau so übernehmen. Im Vergleich zur Natur ist die Vollkommenheit des Menschen, egal ob aus moralischer oder auch jeder anderen Sicht, verschwindend gering. Ob man gläubig ist und die Schöpfung betrachtet, oder aus atheistischer Sicht auf die Natur blickt, der Mensch ist in seinem Verhalten, und trotz all seiner Fähigkeiten, ein eher unvollkommener Teil des Ganzen.
Empathie für alle Lebewesen
Wie steht es um unser Mitgefühl in Bezug auf die Tiere? Oder auch Pflanzen? Bäume in den für uns so wichtigen Wäldern. Bleiben wir aber bei Tieren. Wir wissen, dass allein für unseren Luxus, wie zum Beispiel Schokolade, viele Tiere getötet werden und viele Arten in ihrem Bestand bedroht sind. Auch Menschen leiden, da in der Kakaoernte Kinderarbeit ein Thema ist. Sind wir so abgestumpft? Oder warum kaufen wir solche Produkte trotzdem tonnenweise?
Frieden: Die Natur hat ihn erfunden
Die Natur ist ein Ort voller Frieden, überall um uns herum. Nirgendwo sonst ist es so leicht für uns Menschen, einfach mal wir selbst zu sein und in Frieden mit uns selbst zu kommen. Hinter keinem Baum lauern belastende Anreize oder sonstige Stressauslöser. Es ist vielmehr ein Meer an Liebreiz, das uns nur allzu leicht von unseren Sorgen befreit. Wer sich darauf einlässt, wird spüren, wie wohltuend es ist, sich als Teil des Ganzen zu fühlen. Die Natur lässt uns sein, wie wir sind, bietet Zuflucht und Orte der Stille. Für jedes Wesen dieser Erde – es sei denn, wir Menschen stören diesen Frieden.
Genügsamkeit als Antwort auf Überfluss
Überfluss richtet auf unserem Planeten großen Schaden an. Aber eines haben wir nicht im Überfluss: Ausweichmöglichkeiten. Wir haben nur diese eine Erde und wir brauchen sie dringend für unser Leben und Überleben. Genügsam zu sein hilft uns auch, zu uns selbst zu finden, uns nicht von all unseren Besitztümern davon ablenken zu lassen, wer wir wirklich sind.
Nachhaltigkeit bedingt Umweltschutz
In der Entwicklung zur heutigen Gesellschaft hat der Homo Sapiens viel zu ausgiebig das Motto „Nach mir die Sintflut“ angewendet und tut das leider heute noch. Seit der Industrialisierung ist das für unsere Umwelt zu einem immer stärkeren Problem geworden. Dringend notwendig ist es, in unserem Handeln die Grundsätze der Nachhaltigkeit zu verankern.
Respekt für die Natur: Keine Selbstverständlichkeit?
Wo ist unser Respekt vor der Natur? Natürlich gibt es zwischen uns Menschen große Unterschiede mit einer Bandbreite von allergrößtem bis hin zu gar keinem Respekt vor der Natur. Wer würde, wenn er bei Freunden eingeladen ist, seinen Müll auf den Boden schmeißen und die Einrichtung zerstören? Das macht keiner, es wäre respektlos und eine Verletzung der Gastfreundschaft. Warum behandeln wir unseren Planeten, unsere Heimat, nicht wie einen Freund? Sind wir nicht auch unseren Eltern gegenüber mit großem Respekt dankbar für das, was sie im Laufe des Heranwachsens für uns tun? Der größte Teil von uns Menschen schon! Was ist aber mit Mutter Erde? Sie leistet ebenfalls Großartiges, damit wir leben können! Wenn ich von jemandem so abhängig bin, wie die Menschen von der einzigartigen und einzigen Erde und von mir für diese Abhängigkeit keinerlei Gegenleistung erwartet wird, dann ist das aus meiner Sicht sehr viel Respekt wert!
Verantwortung für mehr Umweltschutz
Sie fehlt uns. Wir wissen, was wir falsch machen. Du weißt es, für viele Bereiche des Lebens, spätestens nach dem Lesen meines Buches. Aber übernehmen wir auch die Verantwortung für unser Handeln? Für die Folgen? Für den Raubbau an der Natur, der hinter fast jedem Stück Schokolade oder jeder Avocado steckt? Nein, das tun wir leider nicht. Wir als Menschheit tun das nicht. Aber viele haben sich auf einen guten Weg gemacht, übernehmen diese Verantwortung und tun etwas für den Erhalt des Planeten. Lass uns doch einfach dazugehören! Für mich gehen diese Werte Hand in Hand mit meinem Bestreben, der Bedeutung der Natur für mein Leben die angemessene Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Ich habe das große Glück, mich der Natur sehr verbunden zu fühlen. Diese Werte geben meiner Moralvorstellung für den Umgang mit dem Planeten einen Rahmen und je stärker ich mich mit ihnen auseinandersetze, desto mehr möchte ich ein wichtiger Baustein zum Schutz der Umwelt sein.
Umweltschutz ist eine Frage der Werte
Das bedeutet allerdings auch, dass das Leid, das wir Menschen der Umwelt zufügen, mich direkt sehr stark berührt. Das wiederum bestärkt mein Bestreben, aktiv sein zu wollen für unsere Erde. Wie stehst du zu deinen Werten? Allgemein, aber auch in Bezug auf die Umwelt? Hast du schon entdeckt, wie bedeutsam sie sind? Gehst du auch mit gutem Beispiel voran und hilfst, wieder mehr Werte in deine Umwelt zu bringen?
Dein Martin Maurer
www.facebook.com/glueckssafari
PS: Im Folgenden findest du wieder ein paar wichtige Petitionen.
+++
Unzureichendes Klimaschutzpaket
oder
+++
Transparenz in den Lieferketten:
+++
Export-Stopp für Plastikmüll